Ehemalige Deutsche Schäferhundezucht Drei Hunde Nacht

Ich werde aus verschiedenen Gründen keine Schäferhunde mehr züchten.

 

Es muss nicht immer einen Hund vom Züchter sein, es gibt sehr viele Schäferhunde in Not:

Deutscher Schäferhund Nothilfe e.V.

 

Einen der Gründe können Sie besser verstehen, wenn Sie sich mit den Infos auf folgenden Seiten beschäftigen:

 

Dortmunder Appell für eine Wende in der Hundezucht

 

Petwatch – Aus Sorge um das Wohl und die Gesundheit unserer Hunde

 

Und hier von PETA – wer will danach noch zum SV gehören?!

 

Ein weiter Grund ist, dass ich der Überzeugung bin, dass der Schutzhund Sport – so wie er betrieben wird – den Hunden gesundheitlich schadet. Zudem finde ich ganze Teile des Schutzdienstes völlig überflüssig und unnötig um die „Härte“, den „Kampftrieb“ und den „Mut“ eines Hundes zu beurteilen.
Ein Mensch, der Hunde und ihr Verhalten gut kennt – so wie es die Richter angeblich tun – kann diese Wesensmerkmale gänzlich ohne einen „Schutzdienst“ beurteilen. Wenn man aber den Schutzdienst braucht um menschliche Geltungsbedürfnisse zu befriedigen, dann sollte er so gestaltet werden, dass den Hunden kein Schaden zugefügt wird. Ich habe bei meinen Behandlungen noch nicht einen einzigen Schäferhund gesehen, der regelmäßig Schutzdienst macht und der nicht mindestens den Atlas und diverse Halswirbel verschoben hatte.
Die Hunde werden viel zu früh im Schutzdienst trainiert und die Wirbelsäule wird – vor allem durch den (vom Menschen) beliebten „langen Gang“ – ständigen Stauchungen, Streckungen und Verrenkungen ausgesetzt. Dazu kommen manche Ausbildungsmethoden, die schon als Tierquälerei zu bezeichnen sind. Fast jeder Hund, den ich bisher mitbekommen habe, der an der Spitze geführt wird hat im Training ein Stromimpulshalsband um. Das Stachelhalsband gehört schon zur Grundausstattung im Schutzhundesport – man schämt sich nicht einmal, Fotos von Hunden mit Stachelhalsband zu veröffentlichen! Wer die Nutzung des (gesetzlich verbotenen) Stromhalsbandes zur Anzeige bringt, wird von den Vereinskollegen wie ein Netzbeschmutzer behandelt .
Das Züchten von typischen Schau-Schäferhunden – hinten Frosch, vorne Hund – ist in meinen Augen eine Qualzucht. Nach meinem Empfinden bewegt sich allerdings auch die Leistungszucht in eine Richtung, von der ich mich distanzieren muss. Auch dort werden gesundheitliche Probleme vertuscht, Hunde mit Wesensprobleme zur Zucht eingesetzt und immer mehr in Richtung „Schutzhund-Sportgerät“ gezüchtet.
Wo ist mein Schäferhund geblieben? Der Hund, der den Hof bewacht, die Kinder vom Bus abholt und mit Ruhe und Gelassenheit souverän den Alltag bewältigt? Einige davon gibt es noch, nur will sie keiner zur Zucht haben. Sie sind entweder nicht triebstark genug, hinten zu gerade oder nicht „böse“ genug.
Mir hat einmal jemand gesagt „der Schäferhund ist in nichts die Nummer eins aber in allem die Nummer zwei“. Der Allrounder schlechthin. Und das ist der Hund, in den ich mich schon als Kleinkind verliebt hatte und den ich mir heute noch als Begleiter wünsche.

 

Ich kann nicht mehr.
Ich kann nicht mehr zuschauen wie Hunde getreten, geruckt, mit Strom traktiert werden und ohne die geringste Aufwärmung trainiert werden um anschließend in einer kalten Box zu sitzen während „Herrchen“ einen trinkt. Klischee? Ja – aber dennoch zutreffend.
Ich kann nicht mehr zusehen, wie Hunde von Besitzer zu Besitzer gehen, weil sie nicht hart genug sind, nicht voll genug beißen, HD oder ED haben oder einfach die Brutalität des Hundeführers nicht überleben.
Ich kann nicht mehr zusehen, wie eine wunderbare Hunderasse aus Geldgier und Egoismus gesundheitlich kaputt gemacht wird. Die Verantwortlichen lassen nicht erkennen, dass sie dieser Fehlentwicklung entgegen treten, sondern unterstützen mit ihren Richtlinien noch diese Entwicklung
Ich liebe den Schäferhund und werde immer einen haben aber ich kann und will so nicht mehr züchten.