Ernährungstipps bei Lebererkrankungen

Die Leber ist eines der wichtigsten Organe des Körpers und hat viele verschiedene Funktionen. Die Leber entgiftet körpereigene und körperfremde Stoffe und macht sie für die Niere ausscheidungsfähig, wirkt mit den Blutzuckergehalt aufrecht zu erhalten, speichert Eisen, spielt eine Rolle als Blutspeicher bei der Kreislaufregulation und hilft die Körpertemperatur konstant zu halten. Dazu hilft die Leber noch bei der Regulation des Wasserhaushaltes, der Blutgerinnung und speichert verschiedene, fettlösliche Vitamine und Spurenelemente.

Hepatitis und andere Lebererkrankungen sind daher sehr ernstzunehmende Krankheiten und sollten unter tierärztlicher Aufsicht behandelt werden. Symptome einer Lebererkrankung sind u. a. Übelkeit, Erbrechen, Appetitsverlust, Gelbsucht, Anschwellung des Abdomens wegen Flüssigkeitsansammlung und eventuell hell farbige Stuhlgänge. Lebererkrankungen können verschiedene Ursachen haben wie eine Virusinfektion oder Vergiftung; dies sollte von einem Tierarzt geklärt werden. Bei Lebererkrankungen sollten die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden und Stress sollte vermieden werden.

Weil die Leber so stark an der Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen beteiligt ist, und das Hauptentgiftungsorgan des Körpers ist, sollte sie in Krankheitsfällen entlastet bzw. weniger belastet werden. In einer akuten Phase ist es ratsam, den Hund zu fasten oder relativ flüssig zu ernähren, vor allem solange er eine erhöhte Körpertemperatur hat. Es ist möglich nach einer akuten oder bei einer chronischen Lebererkrankung die Leberfunktion durch die Ernährung und Nahrungsergänzung zu unterstützen.

Dazu können Sie den Futterplan für erwachsene Hunde nutzen mit reduziertem Fleisch- und Innereienanteil, erhöhtem Gemüseanteil und folgenden Abweichungen:

Für einen chronisch leberkranken Hund ist Futter mit reduziertem Proteingehalt notwendig um die Ammoniakproduktion zu reduzieren. Dazu empfiehlt sich ein Proteingehalt zwischen 14 – 16%, mit hochwertigen Proteinen wie Eier, fettarmer Fisch, fettarmen Hüttenkäse, Huhn und Putenfleisch. Es sollte weniger Fett gefüttert und auf ausreichender Kalziumzufuhr geachtet werden.

Getreide wird in der Regel gut vertragen, muß aber gut durchgekocht sein. Hier eignen sich besonders brauner Reis, Vollkornweizen und Hirse.

Gemüsesorten, die von der Leber gut vertragen werden sind rote Beete, Spinat, Krauskohl, Broccoli, Sellerie und alles an grünem Blattgemüse.

 

Nahrungsergänzung

Es gibt einige Leber unterstützende Nahrungsergänzungsmittel. Es ist ratsam, die Nahrungs-ergänzung nicht zu übertreiben, da dies unter Umständen die Leber wieder belasten könnte.

 

Mariendistel (Silybum marianum) – schützt die Leber und unterstützt ihre Regeneration. Für ein 30 Kg Hund gibt man die Hälfte der Humandosis.

Alfalfa (Medicago sativa) – dieses vitaminreiche Kraut hilft bei der Feuchtigkeits- und Blutregeneration der Organe. (Grünmehl, nicht Sprossen)

Schöllkraut (Chelidonium majus) – kann für kurze Zeit gegeben werden (bis zu zwei Wochen) um die Gallenproduktion anzuregen.

Löwenzahn (Taraxacum officinale) – regt die Leber und Nierenaktivität an; kann Kurweise gegeben werden.

Gelbwurzel  (Kurkuma) – das Gewürz ist ein starkes, Leber spezifisches Antioxidant und kann sehr Hilfreich für Tiere mit einer Leberentzündung sein.

Klette (Arctium lappa) – regt die Gallenproduktion an, entgiftet.

Vitamin C – Antioxidant, hilft die Leberzellenfunktion wieder herzustellen.

Vitamin B 12 – dieses Vitamin wird in der Leber gespeichert und ist wichtig für die Blutkörperherstellung. Sollte zusammen mit einem Vitamin B Komplex gegeben werden.

Aminosäuren – reduziert die Arbeit der Leber. Einige Aminosäuren (L-Methionine, L-Cysteine, L-Glutathione, L-Arginine, L-Carnitine) helfen die Leber sich zu regenerieren.

Lecithin – hilft Fett abzubauen und den Organismus zu entgiften.

Enzyme – hilfreich bei der Verdauung von Proteinen und Fette.

Vitamin E – Antioxidantien sind grundsätzlich hilfreich bei Leberentzündungen.

Coenzyme Q10 – Antioxidant, entgiftend und Immunsystem stärkend.

Spurenelemente – notwendig für die Leberfunktion, werden normalerweise in der Leber gespeichert. Eine gute Quelle sind Meeresalgen oder Mikroalgen.

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