Energetik Teil II – Die Geschmäcker

In dem Artikel Die Energetik von Lebensmitteln haben Sie etwas über die Energetik von Lebensmitteln erfahren und wie man das Wissen über Energetik praktisch bei der Fütterung von Tieren einsetzten kann. In diesem Artikel wird das Thema Energetik vertieft, nach Geschmack und Wirkrichtung von Lebensmitteln und Kräutern.

Der Geschmackssinn

Die Zunge des Hundes und der Katze dient unter Anderem dem Schmecken. Fünf verschieden Arten von Zungenwärzchen bedecken die Zungenoberfläche. Einige der Papillen enthalten Geschmacksporen; die Öffnungen der Geschmacksnerven im Epithel.

Hunde haben wenige Geschmacksnerven im Vergleich zum Menschen, der etwa sechsmal so viele davon auf der Zunge hat. Beim Hund sind die meisten Geschmacksnerven im Bereich der Zungenspitze zu finden. Katzenzungen sind neben Geschmack für die Struktur von Nahrungsmittel empfindlich. Auch Katzen haben wenige Geschmacksnerven im Vergleich zum Menschen, der etwa 19 mal so viele davon auf der Zunge hat.
Katzen können laut Studien Süß nicht schmecken.

Der Geschmackssinn kann im Allgemeinen vier Geschmacksqualitäten wahrnehmen: süß, sauer, salzig und bitter. Zusätzlich gibt es den Geschmack umami oder würzig, der vor allem durch Glutamin oder Asparaginsäure ausgelöst wird. Außerdem wird zur Zeit geforscht ob es Rezeptoren gibt, die speziell auf Fett reagieren sowie die Geschmacksqualitäten alkalisch, metallisch und wasserartig.

Der Geschmack „scharf“ ist übrigens kein Geschmack im physiologischem Sinne, sondern eine Schmerzreaktion der Nerven, die auf die Temperaturempfindung (heiß) reagieren.

Die Geschmäcker

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und anderen naturheilkundlichen Heilsystemen sind die sogenannten Geschmäcker von besonderer Bedeutung. Jeder Geschmack hat eine Wirkung und eine Wirkrichtung im Körper. Der Geschmack beeinflusst die Körpertemperatur, die allgemeine Kraft, die Körperflüssigkeiten oder Säfte und die Masse. Alle Geschmäcker sind in der Nahrung notwendig um den Organismus im Gleichgewicht zu halten. Eine Ernährung mit sehr einseitiger Geschmacksrichtung wird auf Dauer krank machen. Dieses Wissen um die Wirkung der Geschmäcker kann man einsetzen um die Gesundheit zu erhalten und/oder um Krankheiten entgegen zu wirken.

Die Geschmäcker werden in der TCM in Süß, Salzig, Sauer, Scharf und Bitter unterteilt. Zusätzlich gibt es in der Ayurveda den Geschmack Adstringierend. Des Weiteren werden die Geschmäcker in der TCM den einzelnen Elementen zugeordnet: Süß/Erde, Salzig/Wasser, Sauer/Holz, Scharf/Metall, Bitter/Feuer.

Süß

Das kennen wir alle – zu viel Süßes macht dick! Der Geschmack süß wärmt und baut die Kraft, die Säfte und die Masse auf. Süß befeuchtet, das bedeutet in Maßen unterstützt der süße Geschmack die Schleimhäute und baut das Blut auf, im Übermaß verschleimt und verdickt das Süße die Schleimhäute bzw. das Blut. Es entstehen Verschlackungen, die entzündungsfördernd sind. Sinnvoll ist süßes in Maßen und um untergewichtige, trockene Tiere, denen die Kraft und die Körperwärme fehlt nochmals aufzubauen. Tiere, die „hitzig“ oder übergewichtig sind, sollten süßes meiden. Süße Lebensmittel sind vor allem Kohlenhydrate sowie stärkehaltige und süß schmeckende Gemüse- und Obstsorten. Und natürlich Zucker, Honig und ähnliches.

Salzig

Wasser folgt dem Salz. Wo immer Salz im Körper zu finden ist, zieht es Wasser an. Aus diesem Grund sagt man dass salzig erweicht, z.B. bei Zysten. Da Wasser kühlt und Salz Wasser anzieht, ist der Geschmack salzig auch kühlend und befeuchtend. Die Wirkrichtung ist absenkend, daher kann salziges die Verdauung (nach unten) fördern und als Abführmittel dienen. Salzig sind Lebensmittel und Kräuter die mineralstoffreich, insbesondere natriumreich sind. Z.B. Meeresalgen oder Brennesseln.

Sauer

Sauer ist in erster Linie zusammenziehend. In der TCM wird sauer als kühlend und in der Ayurdveda als wärmend bezeichnet. In der TCM gehört der Geschmack adstringierend (zusammenziehend) zu sauer aber die Ayurveda behandelt adstringierend als eigenen Geschmack. Obwohl viele adstringierende Mittel auch sauer sind, trifft es nicht auf alle zu. Zum Beispiel sind Zitronen sowohl sauer, als auch adstringierend, aber Eichenrinde ist adstringierend, ohne sauer zu sein. Zusammenziehende Mittel halten die Säfte im Körper fest und können so abkühlen. Gleichzeitig regen sie den Stoffwechsel an und können bei bestimmten Typen wärmend wirken. Saure Mittel setzt man zur Entgiftung und kombiniert mit süßen Mitteln zum Aufbau der Körpersäfte ein.

Scharf

Der Geschmack scharf wärmt, trocknet und verbrennt. Er regt den Stoffwechsel an, hilft Verschlackungen aufzulösen und Fett zu verbrennen, was wiederum zum Anstieg der Körpertemperatur führt. Scharf verteilt, d.h. bringt Energie, Wärme und Nährstoffe zur Peripherie. Scharfe Mittel setzt man ein zum entschleimen/trocknen, stimulieren, wärmen und um den Stoffwechsel und Appetit anzuregen. Viele scharfe Mittel enthalten hohe Mengen an ätherischen Ölen. Ingwer ist ein gutes Beispiel eines scharfen Mittels. Der Knoblauch ist das wahrscheinlich effektivste Mittel um Lungenentzündungen bzw. –Verschleimungen zu behandeln. Bei Katzen muss man mit scharfen Mitteln sehr vorsichtig sein wegen ihrem hohen ätherischem Ölgehalt.

Bitter

Der Geschmack bitter ist eines der wichtigsten für unsere Haustiere. Bitter kühlt und trocknet, senkt ab bzw. bewegt nach hinten (beim Tier) und wirkt stark entgiftend. Bitter fördert die Speichelbildung und somit die Verdauungssäfte und regt zusätzlich Leber und Galle an. Für Tiere mit Verdauungsstörungen können Bitterstoffe Wunder bewirken. Oft suche unsere Haustiere selber bittere Pflanzen in dem Versuch sich selbst zu helfen. Bittere Mittel sollten regelmäßig ins Futter gemischt werden, z.B. Löwenzahn Blatt oder Wurzel.

Insbesondere Hunde, die unter „Sodbrennen“ leiden haben oft zu wenig statt zu viel Magensäure. Bitterstoffe normalisieren die Magensäurenbildung und kühlen den heißen Magen ab. Viele Tiere, die unter Übelkeit und Verdauungsprobleme leiden können mit Hilfe des bitteren Geschmacks Linderung finden.

 

© Swanie Simon 2017